Am 19.10.23 fand der Start Guides-Fachtag zum Thema „Fach- und Arbeitskräftemangel: Wie lassen sich die Potenziale von Zugewanderten aktivieren?“ in Hannover statt. Michael Röder (VNB e.V., NetwinPlus) und Katharina Wiels (HÖB e.V., NetwinPlus & Start Guides) übernahmen die Moderation eines Workshops: „Kultursensible Interventionen, vielfältige Präventionsideen und innovative Netzwerkarbeit: Wie eine ganzheitliche Beratung den Ausbildungserfolg unterstützen kann.“
Dieser Workshop setzte sich intensiv mit dem Thema auseinander, wie eine ganzheitliche Beratung den Ausbildungserfolg unterstützen kann. Dabei standen die Erfahrungen der Teilnehmenden im Fokus um Probleme zu identifizieren, Potentiale aufzudecken und Veränderungsziele sowie Maßnahmen zu entwickeln.
Die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Institutionen brachten diverse Perspektiven und Erfahrungen ein, was zu einer vielfältigen Diskussion führte. Es wurde deutlich, dass kultursensible Interventionen ein wichtiger Ansatz sind, um auf die individuellen Bedürfnisse der Auszubildenden einzugehen und so den Ausbildungserfolg nachhaltig zu sichern.
Des Weiteren wurde betont, wie wichtig es ist zielgerichtete Unterstützungsangebote anzubieten. Dies bedeutet zum Beispiel, dass Informationen und Materialien in verschiedenen Sprachen bereitgestellt und spezielle Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund entwickelt werden. Durch solche Maßnahmen können mögliche Barrieren abgebaut und der Zugang zur Ausbildung erleichtert werden. Als Beispiele für solche Maßnahmen wurden Mentoring-Programme, Azubi-Paten und Sprachkurse im Betrieb als Zusatzangebot angeführt.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der innovativen Netzwerkarbeit. Die Teilnehmenden des Workshops waren sich einig, dass eine gute Vernetzung mit anderen Organisationen und Institutionen entscheidend ist, um den Ausbildungserfolg zu unterstützen. Durch den Aufbau und die Pflege solcher Netzwerke können Ressourcen gebündelt und Synergien genutzt werden, um den Ausbildungserfolg nachhaltig zu fördern. Essenziell ist dabei der Kontakt zu dem Ausbildungsbetrieb und der Berufsbildenden Schule. Auch der Kontakt unter den Auszubildenden sei nicht zu unterschätzen.
Eine Institution stellte exemplarisch die Vernetzung der Auszubildenden eines Berufsfeldes in ganz Deutschland vor. Dabei lernen sie gemeinsam Ausbildungsinhalte kennen und knüpfen soziale Kontakte, die sie durch die Ausbildung begleiten. Das Format findet online statt. In einem anderen Unternehmen wurden Strukturen geschaffen, bei denen es zu regelmäßigen Austauschtreffen zwischen den Auszubildenden, den Schulen und auch den Beratenden kommt. Ein großer Vorteil ist, dass die Auszubildenden mit der beratenden Person eine/n fortlaufende/n Ansprechpartner/-in an der Seite haben. Als Herausforderung wurde die teilweise kurze Projektlaufzeit genannt, sodass eine Begleitung von drei Jahren teilweise nicht möglich ist. Abschließend wurden konkrete Veränderungsziele und Maßnahmen thematisiert, um eine ganzheitliche Beratung in der Ausbildung zu etablieren.
Die Autor*innen: Katharina Wiels & Michael Röder